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sehr geehrter herr matuschek, es gibt lösungsansätze für eine neuordnung einer lebenswerten zukunft für menschen, die diese bezeichnung noch verdienen, jedoch man findet kein gehör, wenn man nicht 50.000 follower hat (wobei auch hier sie sesselhocker und konsumierer überwiegen). wir hier sind selbst rufer in der wüste mit einem blog, (hexen-heuler.de) der nur eine hand voll besucher (konsumierer?) hat. wir rufen auf mit ganz praktischen tipps, wie man vorankommen kann, wie man sich selbst und die kinder schützt, wie man neue strukturen beginnen kann zu leben, im alltag, unter anderem, jedoch vor allem mit den gedanken der dreigliederung des sozialen organismus, wir rufen auf und zeigen, wie es geht, kleinstschulen zu hause unter zusammenschluß von elternhäusern zu gründen, um die kinder vor traumatisierung zu schützen und sie nicht nur zu "bilden", sondern ihnen kindgerechte entwicklung zu ermöglichen. nur: die menschen mögen nicht. sie mögen den ganzen tag daddeln und debattieren und auf telegram posten und kommentieren, während neben ihnen die eigenen kinder verzweifeln. sie werden nicht einmal in die puschen kommen, wenn diese aus verzweiflung suizid begehen, fürchte ich. etwas scheint, nicht nur seit corona, kaputt in den menschen. ich rufe mit meinen artikeln weiter - in die wüste. und ich weiß nicht mehr, warum ich das tue, denn ich denke fast, die menschheit will untergehen. ist schon alles verloren, und zwar schon lange? es gibt wege, es gibt mittel und werkzeuge, die man nicht einmal jetzt erst erfinden muß, doch die menschen wollen einfach nicht. es wird nach alternativen gerufen, die längst da sind, sie haben alle einen haken: man muß selbst die ärmel hochkrempeln, den joystick verlassen, ins echte leben hinausgehen, mit echten menschen zusammenzuarbeiten. das ist der haken. das sind nicht nur modelle, ideen, es funktioniert sofort, sobald man damit beginnt. um das zu vermeiden, das selber tun, mit anderen, in echt, opfern sie alles, sogar ihr leben und das ihrer lieben. die leute sind vernetzt bis oben hin, so gut, dass sie in ihren netzen gefangen sind wie fliegen in einem spinnennetz, und sie fühlen sich wohl darin. das ganze vernetzen, gruppen bilden, posten verteilen, sprecher wählen, zoomen, das ist alles nur strategie, um nichts tun zu müssen, denn es ist das alles nicht nötig! es ist nur selbsttäuschung, es ist nur virtuell..., das echte leben kann nicht virtuell geändert oder gestaltet werden, nur durch tätige menschen, genau da, wo sie sind und leben. es geht, doch keiner will es wissen.

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Apr 17, 2021Liked by Milosz Matuschek

Schau dir unbedingt https://ipfs.io/ an. Ein dezentrales Peer to Peer Dateisystem das das Zeug dazu hat das Internet zu ersetzen... Ein nicht zensierbarer, verteilter Datenspeicher.

Das was die Blockchain für das Finanzsystem ist, ist ipfs für daten ...

Es gibt schon viele Anwendungen die darauf aufsetzen: https://docs.ipfs.io/concepts/usage-ideas-examples/

Z.b. dTube, ein dezentraler YouTube Clone der nicht zensierbar ist: https://d.tube/

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Mar 3, 2021Liked by Milosz Matuschek

Zustimmung!

Ich vergleiche es gerne mit dem, was in den letzten 20 Jahren in der Bierbranche gelaufen ist (Schweizer Perspektive): Heineken und Carlsberg haben alles aufgekauft und verzweifelt fragte sich der Liebhaber der Biervielfalt, ob man irgendwann nur noch diese Brühe kriegt. Doch dann zeigte sich, dass es viele Liebhaber der Biervielfalt gibt, und sie begannen, selber zu brauen, so dass es jetzt in der Schweiz wohl so viele Brauereien gibt, wie noch nie. Und mehr noch: Die Grossen haben irgendwann gemerkt, dass Biervielfalt ein Kundenbedürfnis ist, so dass man inzwischen auch eine ganze Reihe guter Feldschlösschen (gehört seit 2000 Carlsberg) kriegt. Ich glaube, wir leben gerade in der Übergangsphase, wo Journalismus wieder vielfältig wird und vielleicht so vielfältig, wie noch nie. Dafür muss man aber nicht mehr zu den Grossen gehen, sondern zu vielen Kleinen. Das ist etwas aufwändiger, aber sehr viel geniessbarer. Und die Grossen wehren sich mit allen Mitteln (man duckduckgole nur mal "Keineken Engelberg").

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founding

Guten Abend Herr Matuschek, guten Abend an die Leser

meine letztes Jahr mit Halbwissen und Erahnen was auf diesem Planeten wohl geschieht, war eine Achterbahnfahrt. Die Suche nach den Puzzlezeilen war spannend, anstrengend, schlaflos und endlich erfolgreich. Seither lese ich keine Zeitungen mehr, sehe ich keine Nachrichten der Sender an. Die Verbindung von Politik zu den Verlagshäusern ist eindeutig. Kritischen Jounalisten werden wie in jeder Branche auf den "richtigen Weg " gebracht.

Die Absichtserklärung des WEF ist konkret und zieht enorm schnelle Veränderungen nach sich. Die Transformation von sharehoulder zu stakeholder scheint tatsächlich zu funktionieren. Individualismus, Freiheitsliebe, Eigenverantwortung, klares Denken, womöglich noch Kritik ist im Moment nicht gefragt.

Gemeinschaftssinn, Wegwerfökonomie ade, dafür Nachhaltigkeit. Bedingt die Änderung des Zinesezinssystems, welch großer Umbruch !

kein ICH sondern WIR wird der neue Tenor sein. Unfreiheit ?

Ich arbeite an meiner Vorstellung der Vorteile dieses neuen Denkens. Mal schauen ...

und ich bin sicher, sollte es diese Veränderung geben, werden nach der Krise auch dann Journalisten wie Sie und alle, die gerade stehen wieder die Vordenker sein.

Viele Grüße

Karin

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Erschreckend, wie sich die einst führenden Tageszeitungen des deutschsprachigen Raums allesamt innerhalb nur eines Jahres vom sogenannten Qualitätsjournalismus komplett verabschiedet haben!

Ein aktuelles Beispiel aus der «Neuen Zürcher Zeitung» (2. März, Seite 5), welche ich seit mehr als 20 Jahren täglich lese und bis vor Corona für objektive wie auch unaufgeregte Berichterstattung geschätzt habe: Schlagzeile «Die zweite Welle war in Europa tödlicher als die erste», darin enthalten die Feststellung «In Europa sind in den vergangenen vier Monaten mehr als eine halbe Million Menschen an Covid-19 gestorben», inkl. Grafik «bis Mai 172’683», «Juni bis Oktober 93’742» und «Seit November 540’142». Ohne Kontext wirkt das eindrücklich und erschreckend, aber sollte nicht gerade «Qualitätsjournalismus» diesen bieten? Wie viele Menschen sterben normalerweise innerhalb dieser Periode an Krankheiten? Welche Altersstruktur haben die Verstorbenen? Erfährt man alles nicht. Das Beste resp. Schlechteste folgt jedoch noch, nämlich in Form einer Grafik mit dem Titel «Gesamtzahl der Corona-Toten unterscheidet sich deutlich von Land zu Land». Die Tabelle zeigt den Wert 22 ausgewählter Länder Europas in Todesfällen pro Mio. Einwohner; man findet dort u.a. Weissrussland (206 Tote), Belgien (1899), Deutschland (828) und die Schweiz (1150), nicht aber Schweden! Kurz bei der angegebenen Quelle nachgeschlagen, läge der Wert von 1252 Toten pro Million ganz unspektakulär im Mittelfeld, aber eben ohne «Lockdowns» und «Corona-Diktatur», also lässt man es kurzerhand weg! Hält man die Leserschaft eigentlich für dumm?

Täglich finde ich Beispiele von gezieltem Unterschlagen von Tatsachen in der «NZZ» (mein Abo läuft leider noch bis Mitte Jahr) wie auch etlichen anderen Erzeugnissen, welche ich noch sporadisch lese (TV hatte ich zum Glück nie); man fühlt sich gezwungen, von gewollter Desinformation zu sprechen! Mein Vertrauen in den traditionellen Journalismus wurde durch diese Krise komplett zerstört.

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Herr Matuschek, Ihre Texte sind allesamt perfekt formuliert und 100% zutreffend! Das größte Gift der Wahrheit ist derzeit die political correctnes, weil es die Hirne und die Sprache verklebt, damit dann in künstlicher Empörtheit und vorsätzlichen Missverstehen durch die Gutmenschen die Beschreiber des Istzustandes diffamiert und beleidigt werden.

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So lange Sie eine WahrheitsMASCHINE wünschen, sind sie immer noch auf dem Techno-/Technokraten-Weg. Wir brauchen zur Wahrheitsfindung nicht noch mehr Maschinen, sondern sollten uns auf unser wahres Mensch-Sein besinnen.

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Ich bin mit allem einverstanden, lediglich mit diesem Satz nicht. "Ich will eine Wahrheitsmaschine." Maschinen funktionieren fremdbestimmt. Mit spitzer Feder kann man die Wahrheit erkennen.

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Man sollte die Fernsehgebühren aus demokratisch- moralischem Anspruch heraus infrage stellen bzw. verweigern!

Die öffentl.- rechtlichen Sender sind zu regierungshörigen Spaltern und Hetzern mutiert, was der Gesellschaft enorm schadet. Sie erfüllen ihren Auftrag nicht.

Friedliche, mit Fug und Recht für ihre Grundrechte demonstrierende Menschen generell über einen Kamm mit Nazis und Antisemiten zu scheren und sie in ein abgrundtief böses Licht zu rücken, sie damit vor ihren eigenen Freunden und Verwandten verdächtig erscheinen zu lassen und durch diese Generalisierung jegliche Regierungskritik oder Demo per se zu verunglimpfen, das nenne ich grobe vorsätzliche Verleumdung, Unterstellung und Kriminalisierung. Es ist die Wiedereinführung des Prangers, der exemplarisch Einzelne vorführt, um alle zu erziehen!

„Du sollst Dich schämen, auf eine Corona- Demo zu gehen“, ist die derzeitige Botschaft;

„Du sollst Dich schämen, diese „schädlichen“ Ansichten zu teilen“ ist die Gehirnwäsche.

Der gestrige Sendebeitrag auf Tagesschau24, der offenbar auf mehreren ARD- Sendern bereits wiederholt gezeigt wurde, hat mich ob seiner groben Generalisierungen und falschen Projektionen wieder wütend und sprachlos gemacht, zumal ich selbst stets aktiv gegen Antisemitismus und Faschismus eintrete. Meine Auflehnung gegen die massiven Einschränkungen unserer Grundrechte steht dazu jedoch in keinerlei Widerspruch, was auch auf die überwiegende Mehrheit der Maßnahmenkritiker und Demonstranten zutrifft!

Einzelne Spinner gibt und gab es immer, die mit kruden Videos und Kommentaren in sozialen Netzwerken auftreten oder sich an Demos mit dran hängen (- oder zum Zwecke der Diffamierung eingeschleust werden) und die kann man auch rechtlich nicht davon abhalten. Selbst der Verfassungsschutz hat doch bestätigt, dass z.B. die Querdenker insgesamt nicht als „Radikale“ verdächtig sind.

Die ca 25min.- Sendung hieß: „Judenhass | WAS HAT DAS MIT MIR ZU TUN | doku„, natürlich auch auf YouTube verfügbar; der Link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=Qf2aviwh05A

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Guten Tag zusammen,

technisch bin ich leider nicht so versiert, aber mir scheint:

Für den Anfang wäre es ein grosser Fortschritt, die bisher erarbeitete Kritik in Sachen Corona einmal irgendwo zentral zu sammeln und sauber aufzubereiten, in verständlicher Sprache mit aussagekräftigen Grafiken, belegten Quellen, etc. Z. B. in Form eines Wiki-Lexikons ähnlich der Wikipedia, wo alle sich beteiligen können, mit ehrenamtlichen oder bezahlten LektorInnen/AdministratorInnen (die Zensur unterbinden), unter Mitwirkung von kritischen WissenschaftlerInnen, JuristInnen, etc. die die Informationen (gegenseitig) überprüfen und bei Zweifelsfällen diskutieren, bzw. kenntlich machen. Dazu sollten sich die kritischen Kräfte zusammentun.

Ein weiterer Schritt wäre eine Website, wo die wichtigsten Informationen noch einmal benutzerfreundlich und optisch ansprechend dargestellt werden, bzw. sollte die Kritik auch in gedruckten Flyern/Broschüren verbreitet werden, um auch jene zu erreichen, die nicht selbständig im Internet recherchieren, wenig Zeit haben oder schlicht überfordert sind, sich alle Informationen von diversen kritischen Websites zusammenzusammeln.

Zu den Ursachen der aktuellen Verwirrung wären nicht zuletzt die Hochschulreformen zu nennen, die den Einfluss der grossen Konzerne mittels Drittmitteln und Hochschulräten und Bildungsabbau durch Bachelor-Einführung umgesetzt hatten. Vom gegenwärtigen Bildungsabbau durch Schliessung der Bildungseinrichtungen und Bibliotheken nicht zu reden. Der JournalistInnenausbildung wäre hier bei einer Ursachenforschung besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Darüberhinaus macht es Sinn, sich mit Erkenntnistheorie kritisch zu beschäftigen, speziell auch mit Karl Popper.

https://schmid.welt.de/2019/09/17/der-mensch-hat-die-begabung-zur-freiheit-karl-poppers-plaedoyer-fuer-die-offene-gesellschaft/

Popper verdanken wir die Idee der "offenen Gesellschaft" und des "kritischen Rationalismus", aber Poppers Werk ist zwiespältig. Karl Popper, der sozialistischen Ideen nahestand, hatte für seine Karriere den Kreisen der Mont Pèlerin Gesellschaft und speziell dem neoliberalen Ökonomen Friedrich von Hayek viel zu verdanken und offensichtlich machte er im Gegenzug deren elitären und antidemokratischen Interessen in seinem Werk gewisse Zugeständnisse. Demokratisch legitimierte Eingriffe sehen diese Kreise grundsätzlich als unzulässige Beschneidung ihres Rechts auf Eigentums.

Popper forderte, auch ihn selbst kritisch zu hinterfragen und man sollte ihn da beim Wort nehmen. Eine Kritik von Poppers Prinzip der Falsifikation findet sich in "Eleganter Unsinn" von Sokal/Bricmont.

Popper gilt jedoch auch als Schöpfer der Denunziationsformel der Verschwörungstheorie. In seiner polemisch formulierten Theorie von der "Verschwörungstheorie der Gesellschaft" begründet er ein epistemologisches Tabu, die Verantwortlichkeit von Einzelpersonen oder Gruppen für gesellschaftliche Missstände zu untersuchen. Hier sieht man schon, dass es einen Konflikt zu demokratischen Prinzipien gibt. Schon bei Popper ist der Begriff der Verschwörungstheorie nicht klar umrissen, was zu einem willkürlichen Gebrauch zur Denunziation unliebsamer Positionen einlädt. So werden heute auch JournalistInnen, JuristInnen, WissenschaftlerInnen, politische AktivistInnen als VerschwörungstheoretikerInnen gebrandmarkt, sobald sie herrschenden Interessen in die Quere kommen, oder Kritik an konkreten Personen oder Einrichtungen üben. Dies ist ein Widerspruch zur Idee der "offenen Gesellschaft".

Der Begriff der Verschwörungstheorie wurde nach dem Mord an J. F. Kennedy von der CIA aufgegriffen und verbreitet um KritikerInnen ihrer eigenen Darstellung zu diffamieren. Heute wird der Begriff universell und inflationär von verschiedenen Seiten gebraucht um andere Meinungen zu verunglimpfen, ohne sich den Mühen einer sachlichen Argumentation zu unterziehen.

Charles Pigden, Associate Professor, Department of Philosophy, University of Otago, New Zealand, hat eine epistemologische Kritik formuliert (auf englisch):

Charles Pigden: conspiracies and cockups

https://www.rnz.co.nz/national/programmes/saturday/audio/2558763/charles-pigden-conspiracies-and-cockups

Charles Pigden: Popper Revisited, or What is Wrong with Conspiracy Theories?

https://philpapers.org/archive/PIGPRO.pdf

Pigden: Conspiracy Theories and the Conventional Wisdom.

https://philpapers.org/archive/PIGCTA-2.pdf

Noch eine Anmerkung zur Funktion der "Wahrheit": Im Rechtsstaat und in der Politik kommt es nicht darauf an, unter allen Umständen allein die endgültig bewiesene Wahrheit zu finden (die unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung der Beteiligten existiert!!!), sondern unter gegebenen Umständen und mit vertretbarem Zeitaufwand zu möglichst guten, für alle tragbaren, praktikablen Entscheidungen zu kommen. D.h. oft, auf der Grundlage von Wahrscheinlichkeiten und nicht aufgrund von bewiesenen Wahrheiten zu handeln. So sind richterliche Urteile manchmal "falsch", weil RichterInnen kein absolutes Wissen über den Fall haben können und die Beweislage manchmal unvollständig ist, aber um eine klare Rechtslage zu schaffen, wird dies in Kauf genommen. So kann ein Mörder freigesprochen werden, weil die Beweise fehlen. So kann eine einzelne politische Entscheidung sich im Nachhinein als schlecht erweisen. Wichtig wäre aber, dass in der Summe möglichst gute Entscheidungen getroffen werden.

Zum Massstab für staatliches Handeln gibt es zumindest in der Theorie ausgefeilte rationale Methoden, wie den gesetzlichen Verhältnismässigkeitsgrundsatz, die allerdings den meisten Menschen unbekannt sind.

Ein weiteres, in diesem Zusammenhang interessantes Prinzip ist das Pareto-Prinzip, eine Vermutung, nach der sich ein Grossteil der gewünschten Wirkung bereits mit einem relativ geringen Aufwand erzielen lässt (z. B. 80 bzw. 20 Prozent). Um die Wirkung weiter zu steigern, wird dann ein verhältnismässig grösserer Aufwand erforderlich.

Das Handeln der Akteure, Kausalketten und Verantwortlichkeiten, möglicher Vorsatz, Eignung, muss in der Demokratie kritisch hinterfragt werden dürfen, insbesondere wenn ihnen Privilegien wie staatliche oder wirtschaftliche Macht gewährt werden. Die Demokratie beinhaltet die Möglichkeit entsprechende Privilegien durch Abwahl zu entziehen oder per Gesetz zu beschneiden/verändern, und dies ist nur möglich, wenn man konkrete Fallkonstellationen, Personen oder Einrichtungen betrachtet.

Ein Schlusswort zum Journalismus: Das Problem existiert ja nicht erst seit Corona. Seit Jahren gibt es innerhalb und ausserhalb der Redaktionen Leute, die sich hier abstrampeln. Aber wenn man keine kritische Öffentlichkeit hat, die einem Rückendeckung gibt und kritische Berichterstattung aufgreift, um politisch Druck zu machen, steht man auf verlorenem Posten. Man denke nur an das krakenhafte Netzwerk des Bertelsmann-Konzerns. Man exponiert sich, hat Nachteile, ohne dass sich etwas verändert. Von daher gut, dass jetzt mehr Menschen aktiv werden.

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Ja, ein toller Begriff: Wahrheitsmaschine, eine Blockchain der Berichterstattung. Und dazu natürlich Meinungsartikel,, Kommentare und Essays, als solche gekennzeichnet. Ich sage auch seit langem, dass die meiste "Schuld" im Pandemiedesaster, man entschuldige den theatralischen Begriff, die Journalisten auf sich geladen haben.

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Lieber Herr Matuschek,

wir müssen auch und in erster Linie ohne Verschwörungstheorien über unsere Kontrahenten urteilen.

Die bittere Wahrheit wird sein, dass es sich nicht um einen Wrestling-Kampf handelt, sondern jeder auf der anderen Seite mit bestem Gewissen den Anspruch des Kampfs für die Wahrheit verbuchen will. Daher die Faktenchecker als Phänomen der Zeit. - (Allenfalls könnten sehr kluge Strippenzieher ein Narrativ so geschickt platzieren, dass an wichtiger Stellen diese Narrative auf so fruchtbaren Boden fallen, dass eine mächtige Meinungshoheit entstehen kann, welche alternativlos anmutet.) - Ich habe vor Corona den Meinungshoheitskampf im Bereich der Quantenmechanik betrachtet. Hier ging es nicht viel weniger um eine Frage, welche wissenschaftliche Sicht auf ein Problem fast alternativlos verteidigt werden muss, ein mahnender Schrödinger und ein skeptischer Einstein hatten letztendlich nur die Chance, in Abgeschiedenheit an ihren Alternativen zu aebeiten, die distinguierten Physiker um Bohr und Heisenberg ließen Kritik schon nicht mehr zu oder zogen diese ins Lächerliche. Aber genau das darf Wissenschaft nicht sein, die Wahrheit daran zu bemessen, die meisten Kollegen überzeugt zu haben. Wie Popper in der Logik der Forschung aufzeigte, muss im Zweifelsfall das Spannungsfeld offen gehalten werden. Und in der ‚Offenen Gesellschaft und ihre Feinde‘ kommt insbesondere der Distinguiertheit die besondere Rolle zu, die Seite darzustellen, welche sich im Sinne einer dogmatischen Position als Feinde der offenen Gesellschaft erweist. Auch in Krisen muss das Heilsversprechen eines Dogmatismus gezügelt bleiben, welches im Kern bedeutet, dass man die eigene Position als so überlegen erachtet, dass Alternativen bekämpft werden müssen. Und genau diese Geisteshaltung muss man als Feindschaft der offenen Gesellschaft immer wieder beim Namen nennen.

Und das sei meine Mahnung an ihre „Kollegen“: Sie mögen sich bitte noch einmal mit dem Buch ‚Die offene Gesellschaft und ihre Feinde‘ beschäftigen, um dann einzusehen, dass die Abwertung der Kritiker ein feindlicher Akt ist und den meisten Schaden diejenigen verursachen können, welche dogmatisch für andere Gutes tun wollen.

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Die Lösung: Eine Berwertungsfuktion für Artikel, und zwar für alle in alle Medien. Im Moment geht das nur über Umwege. Ich lese den Artikel, sehe mir die Kommentare an (falls vorhanden, ansonsten ist der Artikel als Propaganda zu bewerten), filtere einmal nach den bestbewerteten dann nach den schlechtbewertetsten. Diesen mühseligen Ablauf könnte man sich so sparen und würde eine reale Meinungsabbildung der Leser erhalten...

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Es ist wirklich schwer zu unterbieten, was man da alles liest. Da wird etwa der Nationalrat, weil er "Öffnungen" verlangt, bei Tamedia als trötzelnder Kinderhaufen bezeichnet - die NZZ sieht ihn ins Megaphon schreien. Und der Diktaturvorwurf wird als übelster Populismus gebrandmarkt (warum soll A. B. denn nicht wie ein Diktator aussehen.? - Nun ist ja die kindliche Erfahrung von Elternmacht (vorab im Übergriff) ist sicher ein wichtiges Element bei der Akzeptanz von totaler Macht. Totalitäre Herrschaft liebt es ja, die Beherrschten zu unmündigen Kindern zu degradieren; Erziehungslager sind da beliebt. - Damit transpirieren unsere Journalisten also echt totalitären Geist. - Während der Diktatur-Vorwurf (bei dem in der Kommentarspalte der NZZ sich gerne die Community-Redaktion tadelnd meldet) ganz zweifellos zum demokratischen Diskurs von Anfang an gehört. In Athen war auf der Agora die Stauengruppe der Tyrannenmörder zu sehen (egal, wie fiktiv der eigentliche "Tyrannenmord" nun gewesen war) und die Schweiz wurde ja angeblich von Verschwörungstheoretikern auf einer Wiese gegründet. - Aber das hat sich alles jetzt umgekehrt: die Metaphorik des Totalitären diene jetzt zum Schutz der Demokratie, und die Metaphorik der Freiheit soll der populistische Angriff auf sie sein.

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Jemand bringt hier eine Kriegsstrategie ins Spiel. Auch der "Maschinenraum" stößt mir persönlich unangenehm auf. Wir wollen etwas von Grund auf ändern. Haben wir das Zeug dazu? Müssen wir vorerst nicht etwa jahrhunderte alte "Gewissheiten" zu Grabe tragen, um etwas wirklich Neues aufzubauen?

Ich habe einen Vorschlag, den aber Viele als "mystisch" ablehnen werden, weil ich zwischen Vernunft (nach Gerald Hüther bloß ein "Werkzeug" des Menschen) und Seele unterscheide, wobei ich offen lasse, was Seele eigentlich ist.

Ich gebe weiter unten einen Ausschnitt dessen wieder, das ich als Widmung an einen meiner Enkel unlängst schrieb, und der meine Idee zu veranschaulichen sucht:

Liebe bedeutet vor allen Dingen selbstvergessen nach dem Guten zu streben. Dieser natürlichen Regung in uns widersetzt sich aber der gleichfalls natürliche Egoismus, die Ich-Bezogenheit, die uns ständig anfeuert: Ich will das und jenes für mich erlangen, koste es, was es wolle! So wird oftmals durch die Vernunft – dem Werkzeug - List ausgeheckt und Neid geschürt, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Die Lebensweisheit besteht nun aber darin, einen Mittelweg zwischen beiden Regungen zu finden, denn nur der Selbstliebe alles zu opfern, kann nie zu innerem Frieden und dadurch zum Gefühl der Erfülltheit des Lebens führen. Die Schwierigkeit dabei ist nur, dass die Vernunft die Fähigkeit besitzt, die Seele einfach aus dem Bewusstsein zu verdrängen. Es ist, als würde die Vernunft sich artikulieren können, die Seele aber nicht. Wenn ich also wie Descartes verkünde: „Ich denke, also bin ich“, schließe ich schon mal die Seele aus. Das hat Descartes zwar nicht so gemeint, da er die Seele gar wohl anerkannte, aber als der Vernunft zugehörig betrachtete. Egon (eine fiktive Person) aber meinte dagegen, dass Vernunft und Seele grundverschieden sein müssten, denn, wie er an vielen Beispielen aus dem Tierreich feststellen konnte, gibt es Tiere, die mehr oder minder vernunftbegabt sind, bei denen er aber kein „mehr oder minder“ der seelischen Regungen wie Liebe, Geborgenheit, Selbstlosigkeit, Uneigennutz sah. Diese Regungen sind einfach nur da. Selbst bei Menschen ist das nicht anders. Wir Menschen, meinte Egon, haben zwar diese Begriffe mit Hilfe unserer Vernunft erfunden und beschrieben, sie sind aber alle Ausdruck eines unteilbaren Ganzen, das unsere Seele ausmacht, weshalb man von Menschen, die besonders durch diese Eigenschaften hervorragen, als von „seelenguten Menschen“ redet. Einige davon wurden in der Vergangenheit „heiliggesprochen“.

Indessen, wir müssen nicht gerade „Heilige“ werden, um ein erfülltes Leben zu führen, es reicht vollkommen, wenn wir uns mit Hilfe unserer Vernunft dessen klar werden, dass es da noch unsere „stumme“ Seele gibt, deren Bedürfnisse auch erfüllt werden müssen; denn eine „verschüttete“ Seele stellt oft den eigentlichen Grund unseres Unwohlseins, unserer ständigen Unruhe, unserer Unzufriedenheit (trotz Erfüllung aller Wünsche!), ja vieler unserer körperlichen Krankheiten dar. Somit müsste es das ureigenste Interesse eines jeden Menschen sein, sein seelisches Leben zu erkennen und ihm dessen Existenzrecht nicht streitig zu machen. Menschen, die ganz besonders „böse“ sind, wie Mafiabosse oder Diktatoren, die ihre Seele in die hinterste Ecke ihrer Existenz verdrängt haben – denn umbringen lässt sie sich nun mal nicht -, sind alles andere als gesund zu betrachten. Für die Wissenschaft ist es schon lange kein Geheimnis mehr, dass Tiere in der freien Natur und Naturvölker ein erfüllteres Leben führen als die so genannten zivilisierten Menschen, trotz ihrer so riesenhaften Möglichkeiten, sich ein „angenehmes Leben“ zu gönnen. Das kommt alles daher, schätzte Egon, dass spätestens seit Descartes, alles nur noch auf die Vernunft gesetzt wurde, während die Seele immer mehr aus dem Bewusstsein verschwand, obgleich sie eigentlich das lebendige Fluidum darstellt. Damit hat man, schloss Egon, das Werkzeug, die Maschine höher gestellt als das Individuum, dem es dienen sollte. Die große Gefahr wäre aber, dass die von Menschenhand gemachten „intelligenten“ Werkzeuge sich eines zukünftigen Tages überlegen könnten, die „unnützen“ Menschen ganz aus der Welt zu schaffen. Und wenngleich nur spekulativ, ging es Egon oftmals durch den Sinn, in der Geschichte der Menschheit könne es schon zu wiederholten Malen dazu gekommen sein, dass das „Werkzeug“ höher geschätzt wurde als das, was den Lebensgeist des Menschen ausmacht, nämlich die Seele. Das führte dann dazu, dass ganze Zivilisationen vollkommen und zwar innerhalb kürzester Zeit ausstarben und für Jahrhunderte spurlos verschwanden, bis man ihre materiellen Überreste irgendwo im amazonischen oder südostasiatischen Dschungel entdeckte. Sollte am Ende der heutigen Menschheit dasselbe Schicksal bestimmt sein? Denn nicht nur das alltägliche materielle Leben mit seiner zur Religion erhobenen Gesinnung „Vernunft vermag alles“ deutet darauf hin, sondern selbst die moderne Kunst, wo doch diese eigentlich Ausdruck des Seelischen sein sollte, die man heute aber höchstens noch „verstehen“ jedoch nicht mehr „erfühlen“ kann. Aber vielleicht dreht sich noch das Rad und es kommt tatsächlich dazu, dass die Menschen schließlich erkennen, Vernunft ohne Seele sei bloß eine große Selbsttäuschung, die uns bestenfalls die Chance einräumt, die Geschichte endlos zu wiederholen. Es deutet Vieles darauf hin, dass wir an einer Zeitenwende stehen, und es hängt alles davon ab, ob die Menschheit die Kraft haben wird, das Karussell, in dem wir gefangen sind, zu durchbrechen, um sich eine verheißungsvollere Zukunft aufbauen zu können.

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Nicht nur der Journalismus, das gesamte System muss auf den Prüfstand! Wer durchschaut noch das Steuerrecht? Wer die Fördertöpfe? Wer wer wessen Interessen dient? ... Wo ist der Geist der Gründerzeit der BRD? Wer heute 60% von Durchschnittseinkommen hat - ist Armutsgefährdet. Wer das 1,3-fache hat ist Spitzensteuerzahler! Wo bitte soll es da noch einen Mittelstand geben?

Die politische Kaste benimmt sich wie in einem Selbstbedienungsladen! Wo ist die Gleichheit -vor dem Gesetz? Lasst uns an einem neuen Modell bauen.

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